Erhöhtes Plastikaufkommen während der Pandemie

Plastik – Ein Problem

Nach einem zeitweiligen Abwärtstrend des Müllaufkommens von Privathaushalten vor der Pandemie stieg die Müllmenge während des Lockdowns um 10% an. Den Hauptanteil macht PlastikVerpackungsmüll aus. Reuple Gelbe Sack Aufgrund der Restaurant-Schließungen während des Lockdowns der letzten Monate haben mehr Menschen ihre Mahlzeiten zuhause eingenommen. Viele lassen sich in Einmal-Verpackungen geliefertes Essen nach Hause bringen oder kaufen vermehrt aufwendig verpackte Lebensmittel. Wie das RecyclingUnternehmen Der Grüne Punkt dem WDR mitteilte, erhöht dies besonders das Aufkommen des Plastikmülls. Zusätzlich steht die warme Jahreszeit vor der Tür, in der ohnehin mehr Essen draußen verzehrt wird. Durch die To-Go-Verpackungen verschärfe sich das Problem noch, so ein Sprecher des Unternehmens. So habe sich das Müllaufkommen an bestimmten innerstädtischen Stellen sogar verdoppelt und überall sei erheblch mehr Verpackungsmüll in der Natur zu finden. Auch der Online-Handel lasse den Verpackungsberg immer größer werden. Nun werden Forderungen von Recyclingunternehmen und den Grünen laut, eine gezielte Förderung von Plastikmüll-Recycling und Müllvermeidung auf den Weg zu bringen. „Ich erwarte, dass endlich ein tragfähiges Konzept vorgelegt wird, denn es kann nicht sein, dass Deutschland Spitzenreiter bei der Menge des Mülls pro Kopf in Europa ist.“, so Anton Hofreiter, der Fraktionsvorsitzende der Grünen gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Tatsächlich stieg laut Umweltbundesamt das Plastik-Müll-Aufkommen schon vor der Pandemie pro Person jedes Jahr um ein Kilo. Aktuelle Zahlen stehen noch aus, allerdings ist davon auszugehen, dass sich der Verpackungs-Müllberg während des Lockdowns noch deutlich erhöhen dürfte.

Eintrag von Plastikmüll in die Ozeane bisher unterschätzt Einer aktuellen Meldung des Tagesspiegels zufolge bestehen 80% der ins Meer gespülten Müllmenge aus Plastik. Das Magazin beruft sich dabei auf Aussagen von Wissenschaftlern der European University of the Seas. Demnach sammeln sich insbesondere Kunststoffgegenstände weltweit an Küsten, in Gewässern und an Meeresböden an, unter anderem auch in Gebieten an der deutschen Nordseeküste. Dabei ist der Eintrag über kleine Gewässer in Küstennähe bisher unterschätzt worden, so die Forscher. Gestrandeter Plastikmüll zersetze sich hier besonders schnell. Nach dem Zerfall zu Mikroplastik gelangen die Kunststoffe dann in unsere Nahrungskette und können sich so im menschlichen Körper anreichern. Das Forscherteam fand in einer zweiten Studie heraus, dass die Meeresverschmutzung dabei nicht nur ein Problem von Staaten mit einer unterentwickelten Müllentsorgung ist. Auf einer Liste der PlastikmüllUrsprungsstaaten seien auf den obersten Plätzen viele reichere Länder mit gutem Müll-Management-Systemen. Ob das Müllaufkommen in Deutschland nach der Pandemie wieder rückläufig sein wird, bleibt abzuwarten. Wünschenswert wäre, dass Initiativen wie z. B. das Pfandbecher-System in Kiel fortgeführt werden. Zusätzlich müssen schleunigst globale Projekte zu diesem Thema auf den Weg gebracht werden.

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