Für interkulturell Interessierte: BSP Årø Camp

Eine mehrfache Teilnehmerin des Camps hat dieses Bild im Laufe der 4 Tage als eine Art Zusammenfassung gezeichnet.
Der Computer gibt ein leises Knacken von sich. Mit einem Mal wechselt das Bild auf dem Bildschirm und statt der Folie mit der Aufschrift „We will start soon“ taucht das lächelnde Gesicht von von Nick Krichevsky auf. Er beginnt, die Zuschauer und Teilnehmer des Camps willkommen zu heißen.
Er ist der Direktor des BSP Årø Camps, das seit 2017 im Sommer auf der dänische Insel Årø für SchülerInnen und LehrerInnen unter anderem aus UNESCO Schulen stattfindet. Dieses Jahr -im Mai- mit noch einer kleinen Besonderheit: es ist online. Trotz der Umstellung nahmen auch diesmal ca. 200 SchülerInnen und LehrerInnen aus den 9 Ostseeländern Deutschland, Polen, Dänemark, Litauen, Estland, Lettland, Finnland, Schweden und Russland allein am Livestream der Opening Ceremony teil. Gesprochen wird bei dieser besonderen Veranstaltung aufgrund der kulturellen und sprachlichen Unterschiede an den 4 Veranstaltungstagen (4.-7.5.) Englisch. Doch das stellt kein Hindernis für die Teilnehmer dar. Nick Krichevsky, welcher auch Mitglied des Baltic-Sea-Projects ist, erklärt während der Closing Ceremony am Freitag, 7.5., „dass die Schülerinnen und Schüler teilweise schon besser Englisch sprächen als er selbst“.
Diese internationale interkulturelle Veranstaltung ist in Opening Ceremony, Workshoptage und Closing Ceremony gegliedert. Die Workshops, welche, im Gegensatz zu dem parallel laufenden Livestream, nur für Campteilnehmer frei zugänglich waren, fanden am 5. und 6.5. von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr über Zoom statt. Dabei konnten sich die TeilnehmerInnen über Links jeweils zu den Workshops einwählen, die sie gerade interessierten. Die Plätze waren begrenzt, was aber bei der großen Auswahl an Angeboten kein Problem war. Die Themen der Workshops waren sehr unterschiedlich, vom EN-road Workshop, in dem die SchülerInnen eine Klimasimulation austesten konnten, über einen gut besuchten Kurs mit Namen „Power of Kindness“, bei dem über Freundlichkeit auf z.B. nationaler Ebene oder indirekten Umkreis gesprochen wurde, bis zu einer Diskussion in kleiner Runde über Weltbürgerschaft –dieses Thema ist wichtig für die Mitglieder des Baltic-Sea-Projects, welche das Camp ins Leben gerufen haben. Ebenfalls gut besuchte Workshops waren ein digitales Escape Room, in dem man mit kleinen umwelt- und klimabezogenen Rätseln die Welt retten musste, und eine lebhafte Diskussion mit Martin Jarrath, welcher der „Landeskoordinator BNE“ (Bildung für nachhaltige Entwicklung) und ein Koordinator des Camps und BSP ist, was wir gerne in der Schule lernen würden, was uns aber im Moment nicht beigebracht wird. Genannt wurden dabei unter anderem das Selbstbewusstsein und die Präsentierfähigkeiten stärkende Unterrichtsstunden und auch das Thema Steuern und Steuererklärung wurde gestreift. Außerdem bot Mari Jõgiste von der Umweltorganisation Mondo einen etwas anderen Workshop zu einem kreativen Projekt unter dem Namen „Share her power“ an. Zeichenbegeisterte SchülerInnen erstellten Sticker, welche später mit Photoshop editiert und ausgedruckt wurden. Einige der TeilnehmerInnen erhalten nach einiger Zeit ein Päckchen mit unter anderem eben diesen Stickern, um sie in ihrer Stadt zu verteilen. Diese sehr kreativen, bunten, von Klimaaktivistinnen inspirierten Sticker, verweisen auf den Instagram Hashtag #shareherpower, unter dem Informationen über diese Aktivistinnen und ihre Aktionen verbreitet werden. Sie sollen Menschen zum Nachdenken über die aktuelle Klimasituation anregen und werden hoffentlich bald auch in Hannover zu sehen sein. Nicht zu vergessen noch den „BioBlitz“, eine 36-Stunden-Challenge mithilfe der App iNaturalist. Dabei ging es darum, rauszugehen und mit der App möglichst viele verschiedene Tiere und Pflanzen in einem kleinen Umkreis per Handykamera festzuhalten und bei iNaturalist zu veröffentlichen. Diese App wird für wissenschaftliche Forschung und Studien über Artenvielfalt verwendet, sodass man durch die vielen Nutzer schnell viele Daten sammelt, auf die man auch als Nutzer zugreifen kann.

Diese Slide aus der Präsentation von Mari Jõgiste aus der Closing Ceremony zeigt einige der erstellten Sticker der SchülerInnen
Doch der eigentliche Grund, warum die Teilnahme am Camp auf jeden Fall zu empfehlen ist, sind weder die Opening und Closing Ceremony, in denen Politiker, AktivistInnen und WissenschaftlerInnen über Umwelt(schutz), Rassismus und Ähnliches sprachen, noch die zahlreichen informativen Workshops, sondern einfach das Kennenlernen fremder Kulturen und das Schließen neuer Freundschaften mit Gleichaltrigen aus anderen Ländern.
Sophie
Das ist der Link zur oben erwähnten Klimasimulation. Es geht dabei darum, die Erderwärmung durch bestimmte Faktoren zu beschleunigen oder zu verlangsamen 😉
https://en-roads.climateinteractive.org/scenario.html?v=2.7.39
Hier sind die Kontaktdaten des BSP
Instagram: unesco.bsp
Facebook: unesco.bsp
YouTube:
Unter diesem Link kann man sich die Closing Ceremony anschauen: