Feen, Kobolde und ein kranker Holunder – „Faye Herz aus Licht und Lava“

In dem Fantasy-Roman „Faye – Herz aus Licht und Lava“, geschrieben von Katharina Herzog, geht es um ein Mädchen mit dem Namen Faye, die mit ihrer Mutter nach Island fährt. Fayes Mutter ist Architektin und soll dort ein Hotel bauen. Dort begegnet Faye allerhand mystischen Kreaturen. Glühwürmchen führen sie zu einem kranken Holunder. Dort beobachtet Faye des nachts unheimliche Elfen, die versuchen, den Holunder zu heilen. Faye beschließt ebenfalls, ihn retten zu wollen. Und dann ist da noch der launische Aron: Er ist der Neffe vom Auftraggeber ihrer Mutter.
Das Buch ist in Prolog, einen Hauptteil und Epilog gegliedert. Mit Ausnahme des Prologs wird der Roman aus Fayes Sicht erzählt. Der Leser wird im Prolog in die mystische Welt hineingeworfen. Anfänglich ist nicht klar, wohin die Reise geht. Das ist erst einmal verwirrend, aber wenn man die ganze Handlung kennt, kommt der Aha-Moment. Beim Weiterlesen kommt man allerdings Gut in die Geschichte hinein. Die erste Hälfte des Buches ist spannend umgesetzt. Allerdings konnte die Autorin den Spannungsbogen für mich nicht bis zum Ende halten. Das Buch war ab Dreiviertel der Handlung vorhersehbar. Das hat leider etwas die Spannung herausgenommen. Zudem konnte ich mich in Faye nicht immer hineinversetzen, weil sie mir zu naiv erschien. Ansonsten ist die Geschichte mitreißend erzählt.
Die Autorin hat wunderschön die isländische Natur beschrieben. Zum Beispiel konnte man sich die Landschaft gut vorstellen, auch wenn man noch nie dort war. Außerdem erfährt man als Leser*in viel über die isländische Kultur. Die Autorin hat zahlreiche bekannte nordische Sagen eingebaut. Diese Mythen sind ein wichtiger Bestandteil der Handlung.
Aufgrund der recht kurzen Kapitel lässt sich das Buch flüssig lesen und als Leser*in ist man immer motiviert, weiter zu lesen. Handlung und Sprache sind gut verständlich.
Ich finde das Buch geeignet für Leute die, gerne Fantasy und Bücher mit mythologischem Bezug lesen. Aufgrund der genannten Kritikpunkte gebe ich dem Buch drei von fünf Lesepunkten.