Wir befinden uns in der Umbruchsphase der Mobilität. Dieselautos werden langsam von Elektroautos abgelöst, doch auch diese weisen noch entscheidende Makel auf und haben sich noch nicht durchgesetzt. Die Lösung für dieses Problem ist definitiv: das Mausefallenauto!
Aufgeregte Rufe und leises Getuschel erfüllen die Turnhalle des Hauptgebäudes. Schüler laufen wild durcheinander und versuchen ihren Autos noch den letzten Feinschliff zu verpassen. Dann ist es endlich soweit: Das erste Auto steht an der Startlinie – und es wird schlagartig still.
Lange zuvor haben sich die Schüler der 7c im Rahmen des Physikunterrichts unter der Leitung von Frau Lampmann intensiv mit dem Bau von Autos, deren einziger Antrieb die Spannenergie einer Mausefalle darstellen sollte, beschäftigt. Das Konzept musste sich überlegt und die Baumaterialien besorgt werden. Dann wurde jede Woche fleißig daran getüftelt.
Das Mausefallenauto wird durch das Umwandeln von Spann- zu Bewegungsenergie angetrieben. Dafür wird ein Stab, an dem ein Faden befestigt ist, an der Mausefalle angebracht und der Faden an der Radachse aufgewickelt. Sobald man den Faden loslässt wickelt er sich langsam ab und das Auto fängt an zu fahren. Schließlich schlägt der Stab auf dem Boden auf und das Auto bleibt stehen.
Es versuchten alle Schülergruppen das beste Auto hervorzubringen und dazu musste einiges beachtet werden. Immer wieder wurden Autos umgebaut, verbessert und auseinandergenommen, bis die Schüler mit Ihren Autos zufrieden waren. Um den Schönheitspreis zu gewinnen, wurde sogar ein Einhorn als Fahrgast aufgeklebt und auch wenn dieses Mausefallenauto keinen Preis gewonnen hat, war es trotzdem der Sieger der Herzen. Am Montag den 19. Februar fanden schließlich die Testfahrten in der Turnhalle des Hauptgebäudes statt. Bei den meisten Gruppen lief alles glatt, doch einige Schüler hatten Probleme mit ihren Autos, die trotz kräftigen Anfeuerns einfach nicht so fahren wollten, wie beim Ausprobieren zuhause.
Als Sieger ging schließlich das Auto von Nikitas Gruppe mit 14,3 m hervor. Das Projekt wurde mit der Abgabe eines Berichtes, der die Konstruktion des Autos und den physikalischen Hintergrund behandelte, sowie eine kleine Reflexion der Testfahrten enthielt, abgeschlossen.
Aber ob das Mausefallenauto sich in der Autoindustrie durchsetzen wird, wage ich zu bezweifeln. Für meinen Schulweg müsste ich das Siegerauto zum Beispiel 997 Mal aufziehen…