Der Begriff „Flüchtlinge“und ich – ein Kommentar

 

Als ich das erste Mal dieses Wort „Flüchtlinge““ gehört habe, habe ich mir erst einmal nichts Weiteres dabei gedacht. Dieser Begriff war mir also fremd.

Die Nachrichten über die Flüchtlinge haben sich aber immer weiter angehäuft, wodurch ich immer mehr gemerkt habe, dass man diesem Thema gar nicht aus dem Weg gehen kann. Am Anfang bin ich mir gar nicht sicher gewesen, ob ich mich überhaupt damit auseinandersetzen möchte und vor allem auch muss. Immer öfter frage ich mich auch, weshalb diese Fremden denn zu uns nach Deutschland kommen.

Erst neulich habe ich angefangen mich mit dem Thema Flüchtlinge zu beschäftigen. Einer der ausschlaggebenden Punkte war, dass drei Flüchtlinge von der Elfenbeinküste meine Schule besucht haben und uns von ihrer Flucht erzählten. Als ich danach bei der Redaktionssitzung von unserem Schulblog “Raabenfeder“ die Einzelheiten über das Gespräch erfahren habe, fing ich an, darüber nachzudenken. Nachdem meine Mitschüler dann darüber geschrieben hatten, ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich gar nichts über die Flüchtlinge selbst weiß. Ich weiß so viel über deren Flucht, Lebensumstände und  noch über viel mehr, doch ich weiß nichts über sie selbst. Jeder von ihnen hat doch auch eine Geschichte wie wir, jeder hat seine eigenen Gedanken, Sachen, die ihn bewegen, und noch so viel mehr. Sollte ich denn überhaupt so etwas von diesen Fremden wissen oder würde mir das viel zu nah gehen? Fällt es uns deswegen so leicht die Flüchtlinge, die bei und Schutz suchen, wieder „abzuschieben“? Wie würde es mir gehen, wenn ich mein Zuhause verlassen musste und mir dann gesagt wird, dass ich hier, in meiner neuen Heimat, nicht bleiben kann und wieder gehen muss?

Natürlich können wir uns in Deutschland besser vor eventuellem Terrorismus und sonstigen Dingen schützen, wenn wir die Flüchtlinge „abschieben“ , aber sind es denn wirklich die Flüchtlinge, die unsere Heimat zerstören wollen?

Dürften wir denn, wenn wir dieses Ziel verfolgen, dann überhaupt Menschen aus einem anderen Herkunftsland aufnehmen?

Gibt es nicht auch hier in Deutschland welche, die unsere Heimat zerstören wollen?

Wieso wird jetzt so viel auf die Fremden geschoben ?

Was wäre denn , wenn Europa nicht in der „Flüchtlingskrise“ sein würden, wer wäre denn dann schuld?

Ich bin überzeugt davon, dass Menschen, die hier bei uns Schutz und Sicherheit suchen, ihr neues Zuhause nicht zerstören wollen. Wenn ich in eine neue Klasse komme, weil ich in meiner alten Klasse gedemütigt wurde und vielleicht auch viel an Selbstwertgefühl verloren habe und gezwungen wurde die Klasse zu wechseln, dann möchte ich doch, dass ich in meiner neuen Klasse aufgenommen und akzeptiert werde und fange nicht an die anderen zu demütigen, damit es denen genau so geht, wie es mir gegangen ist, oder nicht?

Oft frage ich mich auch, was man denn tun kann, um den Fremden zu helfen. Kann ich, als ganz normale Schülerin, überhaupt etwas tun?

Doch irgendwie habe ich auch Angst. Wovor genau ich Angst habe, weiß ich selbst nicht so ganz genau. Ist es, weil ich die Sprache nicht verstehe, oder wieso? Darf ich denn diese Angst überhaupt haben?

Es hilft aber den Flüchtlingen  nicht, wenn man Angst davor hat, ihnen zu helfen.Sollte ich nicht eigentlich eher Respekt vor ihnen haben?

Es gibt noch einen weiteren Punkt, der mir fremd ist. Wieso sind Menschen hier in Deutschland dazu in der Lage, die Flüchtlinge so sehr zu demütigen, indem sie die Flüchtlingsheime zerstören? Muss man sich nicht in einer solchen Situation zusammenreißen und zusammenrücken?  Es könnte doch auch andersrum sein und wir wären die Fremden in einem fremden Land und müssten versuchen uns anpassen, würden wir dann gerne das Gefühl bekommen, nicht aufgenommen zu werden?

Ich glaube, dass Menschen, die so etwas Schreckliches erlebt haben, das Recht haben aufgenommen und akzeptiert zu werden. Natürlich ist es schwer, Menschen mit einer anderen Kultur in unsrer Gesellschaft aufzunehmen.

Aber wie Hermann Hesse schon sagte: „ Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.“

 

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